Claudia

Hallo, mein Name ist Claudia, ich bin 35 Jahre alt und leide an der Krankheit Lipödem. Mit 16 Jahren wurde das Lipödem diagnostiziert.

 

Eigentlich könnte ich froh sein, dass die Diagnose bei mir so früh gestellt wurde. Ich wurde mit Strümpfen versorgt und musste 2 x die Woche zur Lymphdrainage. Doch mit den psychischen Folgen wurde ich alleine gelassen, hatte niemanden zum Reden, die Aufklärung hatte gefehlt.

 

In der Physiotherapiepraxis wurde auf mich eingeredet und das, was bei mir hängen geblieben ist, war „du wirst nie schlank werden“. Das führte dazu, dass ich ca. 20 Kilo in den nächsten Jahren zugenommen habe und mich einfach nicht mehr mit dem Thema beschäftigte.

 

Glücklicherweise habe ich ein Lipödem, welches sich nur selten mit starken Schmerzen zeigt, weshalb ich es „einfach so“ untherapiert gelassen habe. In den nächsten Jahren habe ich erst 35 kg abgenommen, dann wieder etwas zugenommen, habe wieder abgenommen … bin quasi Ernährungsexperte geworden.

 

Dachte ich kann die Krankheit ignorieren und mich selbst in die Verantwortung nehmen. Dem ist nicht so, das weiß ich ja insgeheim. Allerdings habe ich es bis heute nicht akzeptiert - und kann erst jetzt offen sprechen … auch wenn ich noch immer nicht weiß, wie ich damit umgehen soll.

 

Claudia