Stellungnahme zur geplanten Studie des GB-A zur Liposuktion

Der Gemeinsame Bundesausschuss der Krankenkassen (GB-A) plant eine so genannte Erprobungsstudie, auf deren Basis entschieden werden soll, ob die Liposuktion beim Lipödem in den Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen und so allen Betroffenen als Heilmethode zugänglich gemacht wird. Die Studie soll bewerten, ob die chirurgische Therapie im Vergleich zur konventionellen Therapie (Kompression & Lymphdrainage) wirtschaftlichen und medizinischen Versorgungsansprüchen gerecht wird.

 

Bereits 2014 beschäftigte sich der GB-A mit der Frage nach der Liposuktion als Therapie des Lipödems, konnte hierzu aber weder zu einer Einigung kommen, noch gab er eine Studie dazu in Auftrag, obwohl die Liposuktion seit den 1990er Jahren zur Behandlung von pathologischen Fettvermehrungen eingesetzt wird.

 

Der GB-A fordert nun die Studie, weil es keine randomiserten, evidenzbasierten Studien zur Wirksamkeit und Wirtschaftlichkeit der Liposuktion gäbe. Fakt ist: Es gibt ebensowenig entsprechende Studien mit den analogen Kriterien zur Behandlung des Lipödems im Rahmen der konventionellen Therapie. Die Entscheidung, diese in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufzunehmen, beruht auf einer willkürlichen Entscheidung des G-BA.

 

Es liegen Erfahrungen von etalierten und namhaften Spezialisten aus 25 Jahren vor, es gibt Patientinnendaten im fünfstelligen Bereich, die der GB-A zur Evaluation nicht akzeptiert, weil er eine fehlerbehaftete Studie mit ganzen 105 Patientinnen durchführen möchte.

 

Kalkuliert man die Zeit seit März 2014 und das voraussichtliche Studienende 2024 plus anschließendem Verwaltungsverfahren, sprechen wir von 10 bis 12 Jahren, in denen die betroffenen Frauen zwangsbehandelt werden mit einer konventionellen, aber ebenfalls nicht validierten Therapie, die nur ungenügend Abhilfe schafft, während die Krankheit immer weiter voranscheitet und wir täglich mit schlimmsten Schmerzen leben.

 

Sinnvoll und wirtschaftlich wäre hier vielmehr eine naturalistische, d. h. eine randomisierte kontrollierte Studie.

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Lesen Sie hier die Präsentation, mit der Rikje Spahn überraschte und die alles ins Rollen brachte.
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